Olivenöl

Olivenöl

Im Koran steht geschrieben:
„Und einen Baum, der aus dem Berge Sinai emporwächst; der Öl hervorbringt, und auch Tunke für diejenigen, die essen.“ (Der edle Koran, Sure 23, Vers 20)
Gott schwört sogar: „Bei der Feige und der Olive.“ (Der edle Koran, Sure 95, Vers 1)
Im sogenannten Lichtvers sagt Gott: „Allah ist das Licht der Himmel und der Erde. Das Gleichnis seines Lichtes ist das einer Nische3, in der eine Lampe4 ist. Die Lampe ist in einem Glas. Das Glas ist, als wäre es ein funkelnder Stern. Ihr Brennstoff kommt von einem gesegneten Baum, einem Ölbaum, weder östlich noch westlich, dessen Öl beinahe schon Helligkeit verbreitete, auch wenn das Feuer es nicht berührte.“ (Der edle Koran, Sure 24, Vers 35)
In einer Überlieferung sagte der Prophet Muhammad : „Esst Olivenöl und reibt euch damit ein.“

Saied al-Ansari berichtet, dass der Prophet sagte: „Esst Olivenöl und massiert es auf euren Körper, denn es ist ein gesegneter Baum.“
Laut Ibn Qayyim sind Oliven ein Aufheiterungsmittel. Sie bieten Schutz gegen Gifte, verleihen dem Gesicht ein ein Leuchten, regeln den Verdauungsprozess, vertreiben Darmparasiten, machen das Haar glänzend und minimieren die Probleme des Alters.
Er bemerkt auch, dass das Massieren von Olivenöl mit Kochsalz auf dem Zahnfleisch ein Heilmittel gegen mehrere Krankheiten von Zahnfleisch und Zähnen ist.
Chronische Geschwüre und Eitergeschwüre, die schwierige Heilungsvoraussetzungen zeigen, werden durch die Anwendung von Olivenöl normalerweise geheilt.
Der Ölbaum ist seit rund 7000 Jahren bekannt. Damit gehört er unbestritten zu einer der ältesten und gleichzeitig interessantesten Kulturpflanzen. Die kulturelle Entwicklung der Menschen steht in engem Zusammenhang mit ihm. Er gilt als jener Baum, der die Gottesnähe und Gottes Weisheit in sich birgt, warum man ihn im Süden oft in der Nähe von Kirchen pflanzte. Noch heute wird er vielerorts als Lebensbaum verehrt und die Berber, Griechen und Römer pflanzten Olivenbäume zu Ehren der Verstorbenen. Ein Olivenbaum (Olea europea) kann bis zu 2000 Jahre alt werden. Er ist voller Anmut und Würde und vereint in sich die Urkraft der vier Elemente.
In der westlichen Heilkunde ist das Olivenöl seit dem 12. Jahrhundert als Heilmittel bekannt. So empfahl Hildegard von Bingen bei verschiedenen Beschwerden Olivenöl. Sie verwendete vor allem auch die Blätter und das Holz. Einen Tee aus der Rinde verabreichte sie gegen Gicht und den Olivenblättertee bei Magenverstimmungen und Verdauungsbeschwerden. Das Öl hingegen wandte sie nur äußerlich zur Behandlung von Kopf- und Lendenschmerzen, bei Geschwulsten und gegen Verkrampfungen an. Vor innerlichem Gebrauch aber warnte sie. Sicherlich müßte Hildegard von Bingen heute ihre Meinung über das Olivenöl korrigieren, wo man weiß, daß gerade das Olivenöl in seiner Verträglichkeit und Reinheit für den menschlichen Körper einmalig ist. Wahrscheinlich aber war das Olivenöl zu Hildegards Zeiten nach der langen Reise ins Rheinland von schlechter Qualität und somit nur noch äußerlich zu gebrauchen.

Olivenöl in der modernen Forschung

Die Früchte des Ölbaums bestehen aus der Schale, dem Fruchtfleisch und den Kernen. Das Fruchtfleisch enthält 96 bis 98 Prozent des Öls, und 2 bis 4 Prozent sind im Kern enthalten. Reife Oliven enthalten je nach Region und Erntezeitpunkt rund 15 bis 25 Prozent Öl, 19 Prozent Kohlenhydrate und etwa 1,6 Prozent Eiweiß und 6 Prozent Faserstoffe. Besonders interessant ist vor allem die Fettsäurezusammensetzung des Olivenöls. Heute kennt man im Olivenöl rund 1000 aktive biologische Wirkstoffe. Darunter sind Wirkstoffe, welche das Blut verdünnen und so vor Herzinfarkt schützen. An der pharmakologischen Fakultät in Mailand hat ein Professor den Stoffwechselweg von mehreren chemischen Substanzen des Olivenöls erforscht. Gemäß seinen Aussagen können gewisse Substanzen dazu beitragen, einer fett- und cholesterinreichen Ernährung entgegenzuwirken.
Olivenöl besteht zu 76 Prozent aus der einfach ungesättigten Ölsäure. Es enthält nur wenig (8 Prozent) zweifach ungesättigte Fettsäuren und 16 Prozent gesättigte Fettsäuren. Aus diesem Grund wurde das Olivenöl viele Jahre von den Ernährungsfachleuten vernachlässigt. Die Wissenschaftler bewerteten vor allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren als die Wertvolleren, womit Pflanzenöle mit einem hohen Anteil dieser – wie zum Beispiel Sonnenblumen- oder Distelöl – in der Ernährungsberatung bevorzugt empfohlen wurden. Es gilt aber inzwischen als gesichert, daß gerade die einfach ungesättigte Ölsäure (Hauptbestandteil des Olivenöls) eine besondere Schutzwirkung auf das Blut hat. Die Anthroposophen bezeichnen das Olivenöl auch als Öl der Mitte. Es sollte aufgrund seiner einmaligen Zusammensetzung schon in der Säuglings- und Kleinkindernährung das bevorzugte Öl sein. Untersuchungen haben ergeben, daß die Ölsäure beim Zellaufbau von Kleinkindern eine besonders wichtige Rolle spielt und sich positiv auf die Lernfähigkeit auswirkt. Auch die Muttermilch hat einen hohen Gehalt an Ölsäure, deshalb sollten Schwangere Olivenöl als Fettquelle bevorzugen.

Autor: Abu Hafs Almaghribi

 

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